Zwei Partnerklubs unter einem Dach

Am Dienstagmorgen bekam die Austria Klagenfurt auf Malta neue, aber altbekannte Nachbarn: Bundesliga-Rivale WSG Tirol schlug das Winter-Quartier ebenfalls an der Mittelmeerküste auf und trainierte auf der Anlage des „Ta‘ Qali Football Complex“ direkt nebenan. Nach der Einheit nutzte Peter Pacult die Gelegenheit für einen kurzen Plausch mit den Kollegen, ehe es mit dem Bus zurück ins Hotel AX ODYCY ging.

Dort hatte schon in der vergangenen Woche der FC Viktoria 1889 eingecheckt, das Team des deutschen Partnerklubs, der ebenso wie die Violetten zur SEH Sports & Entertainment Holding gehört. In St. Paul’s Bay laufen sich nicht nur die Spieler im Restaurant beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen am Buffet über den Weg, es gibt vor allem auf Führungsebene und in den Trainerstäben einen regelmäßigen Austausch.

„Es war eine strategische Entscheidung, Austria und Viktoria zeitgleich zur Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison nach Malta zu schicken. Grundsätzlich ist es so, dass jeder unserer Vereine eigenständig geführt wird, eine eigene Agenda verfolgt. Aber natürlich ist es immer dann sinnvoll, Synergien zu nutzen oder auszubauen, wenn beide Seiten davon profitieren. Da ist es wichtig, wenn sich die Protagonisten persönlich besser kennenlernen und austauschen“, sagt SEH-Geschäftsführer Zeljko Karajica.

Schon am Sonntag trafen die Waidmannsdorfer in einem Test über 2 x 60 Minuten auf den Viertligisten aus Berlin, am Ende setzte sich der österreichische Bundesligist mit 4:2 durch. Am Dienstag leiteten Austrias Tormanntrainer Marc Lamberger und sein Viktoria-Kollege Daniel Haas eine Einheit mit Simon Spari, Marco Knaller und Alexander Turkin sowie den Viktoria-Keepern Florian Horenburg, Dmytro Karika und Ivan Kesina, der erst im Winter von Klagenfurt zu den Himmelblauen verliehen wurde.

„Viktoria verfolgt klar die Strategie, junge Spieler auszubilden und ihnen den Weg in den Profifußball zu ebnen. Insbesondere das Testspiel war sehr wichtig für jeden Einzelnen, um sich zu messen und auch ein Gefühl für den eigenen Leistungsstand zu bekommen. Letztlich ist es so, dass jeder die Chance bekommt, sich mit starken Auftritten bei Viktoria für den Sprung nach Klagenfurt in die Bundesliga zu empfehlen“, sagt Austria-Geschäftsführer Peer Jaekel.Mit Jonas Kühn und Laurenz Dehl gingen bereits zwei Violette im vergangenen Sommer diesen Weg, beide sind mittlerweile feste Größen im Profikader von Peter Pacult. In den Jahren zuvor waren Iba May, der mehrfach von schweren Verletzungen zurückgeworfen wurde, McMoordy King Hüther (jetzt BFC Dynamo Berlin) und Kwabe Schulz (jetzt FC Viktoria Köln) von Viktoria zur Austria gewechselt.